Franz Kafka

„Alle streben doch nach dem Gesetz“, sagt der Mann, „wieso kommt es, dass in den vielen Jahren niemand außer mir Einlass verlangt hat?“ „Hier konnte niemand sonst Einlass erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt. Ich gehe jetzt und schließe ihn.“

Franz Kafka

Johannes 1, 1-4

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.  Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

Johannes 1, 1-4

Richard P. Feynman

Die Natur spinnt ihre Netze mit den allerlängsten Fäden.

Richard P. Feynman

Johannes 3, 1

Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. Also ist ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist.

Johannes 3, 1

Romantik

„Romantisches Empfinden und Zahlen sind zwei völlig unterschiedliche Betrachtungsweisen der gleichen Wirklichkeit,“ sinnierte der Professor, „das Gedicht von Novalis ist schön, weil es die Wichtigkeit dieser Empfindungen gegenüber einer rein zahlenmäßigen Erfassung der Welt betont. Ich finde aber, dass unser heutiges Wissen es uns erlaubt, beides zusammen als eine Einheit zu sehen.“

„Meinen sie wirklich, Romantik braucht immer Zahlen?“, fragte Luise Bauer ungläubig.

„Zweifelsfrei“, bestätigte der Professor, „auch Novalis konnte das Gedicht nur schreiben, weil in seinem Kopf Synapsen und Neuronen durch elektrochemische Prozesse geschaltet wurden. Und dahinter steht die Biologie, die Chemie und letztlich die Physik, und davor wohl noch die Mathematik, also Zahlen.“

Luise Bauer schaute zur Uhr. „Jetzt ist es schon halb zwölf geworden!“

zum Himmel

zum Himmel

Als Anja erwachte, schien die Sonne bereits hell durchs Fenster.

Das Bett war zu klein geworden.

Anja winkelte die Knie, zog beide Oberschenkel bis zur Brust heran und ließ die Enge wachsen, bis ihre Hände den Druck nicht mehr halten konnten. Mit einem Ruck gab sie die Spannung frei und sah die federleichte Sommerdecke zum Himmel schweben. Ihre Beine flogen zur Seite, und als Anja mit beiden Füßen auf dem Boden landete, waren es die ersten Schritte in ihrem neuen Leben.

Nie wieder

Nie wieder

Jetzt, wo der Junge in der Menge verschwunden war, wusste Anja, dass sie ihn nie wiedersehen würde.

Einsamkeit, Trauer und Schmerz überwältigten sie.

Dann wuchs ein Gefühl von Stärke und Mut.

Wärme floss aus dem Kosmos in ihr Herz und strömte bis in die letzte Fingerspitze, und ihre Zuversicht wuchs weit über ihr kleines Zimmer hinaus.

Aktion oder Reaktion?

Aktion oder Reaktion?

Es ist offensichtlich zuweilen so, dass zwei Teilchen auch über große Entfernung ‚voneinander wissen‘ und ‚merken‘, wenn eines von ihnen eine Veränderung erfährt und das andere dann auf diese Veränderung reagieren muss. Nicht etwa mit zeitlichem Abstand oder gar ‚sofort‘ nein, krasser noch: es spielt keine Rolle, welches Teilchen agiert und welches reagiert! Dieses Phänomen der ‚Verschränkung‘ (englisch ‚entanglement‘) von Quantensystemen ist so überraschend unwirklich und kontraintuitiv, dass sich eine detaillierte Betrachtung lohnt. Was genau passiert?

Verschränkung

Verschränkung

Klaus zwar hatte bereits von dem Phänomen der Verschränkung von Quantenzuständen gehört, doch nie verstanden, worin das Außergewöhnliche liegen sollte. Verschränkung erlebte er jeden Tag, und auch zufallsbedingte Korrelationen waren in keiner Weise außergewöhnlich. Fiel beim Würfeln eine Sechs, so war gewiss, dass unten eine Eins liegen musste.

Offensichtlich aber hatte die Quantenmechanik mehr im Ärmel. Neugierig blätterte er weiter.